Ein kleines Mädchen steht in einem sommerlichen Blumenfeld.
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Kostenlose Schulverpflegungsprogramme senken Adipositas-Prävalenz

Quelle: pixabay © JillWellington

In den USA ermöglichen Förderprogramme die kostenlose Teilnahme an der Schulverpflegung für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien. Eine Studie zeigt nun, dass durch diese Programme nicht nur die Teilnahmequote an der Schulverpflegung steigt, sondern auch die Adipositas-Prävalenz sinkt.

In den USA läuft das Förderprogramm „Community Eligibility Provision“ (CEP) auf Bundesebene. Es wurde im Rahmen des Healthy Hunger-Free Kids Act 2010 implementiert. Für förderberechtigte Schüler*innen ermöglicht das Programm kostenlose oder kostenreduzierte Schulmahlzeiten zum Frühstück und zum Mittagessen. Bis 2023 nahmen mehr als 40 % der öffentlichen Schulen und fast 20 Millionen Kinder daran teil.

Die Studie der Universität in Washington hat den Zusammenhang zwischen der Teilnahme an CEP und dem Vorkommen von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Die Wissenschaftler*innen stützten ihre Analyse auf Messungen des Body-Mass-Index (BMI), die zwischen 2013 und 2019 jährlich bei Schüler*innen der Klassen 5, 7 und 9 in Kalifornien erhoben wurden. In die Analyse wurde eine Stichprobe von mehr als 3.500 Schulen einbezogen, die in diesem Zeitraum an CEP teilnahmen. Im Durchschnitt hatten 80 % der Schüler*innen der Stichprobe Anspruch auf kostenfreie oder preisreduzierte Mahlzeiten. Die Daten wurden verglichen mit Schulen, die zwar im Sinne von CEP förderfähig waren, aber nicht an dem Programm teilgenommen hatten.

Ergebnisse im Überblick

  • Zu Beginn der Studie lag die Adipositas-Prävalenz bei 25 %. An Schulen, die an CEP teilnahmen, ging die Prävalenz um 0,6 Prozentpunkte zurück. Das entspricht einer relativen Verringerung um 2,4 %.
  • Die Anzahl der ausgegebenen Mahlzeiten stieg nur in den Schulen, die am Förderprogramm CEP teilnahmen, nicht aber in der Vergleichsgruppe. Pro Schüler*in und Jahr stieg die Zahl der ausgegebenen Mahlzeiten um fast 45.

Potenzieller Nutzen kostenloser Schulmahlzeiten bestätigt

Die Ergebnisse der Studie ergänzen zahlreiche weitere Forschungsergebnisse, die den Nutzen kostenloser Schulverpflegungsprogramme im Rahmen des Healthy Hunger-Free Kids Act für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen belegen, so die Wissenschaftler*innen. Auch international würden verschiedene Studien einen positiven Zusammenhang zwischen kostenlosen Schulmahlzeiten und dem Gewichtsstatus bestätigen. Gleichwohl weisen die Wissenschaftler*innen darauf hin, dass die Adipositas-Prävalenz bei Kindern insgesamt steigt. Kostenlose Schulverpflegungsprogramme halten sie daher als alleinige Präventions-Strategie für nicht ausreichend.

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Quelle

Anna M. Localio, Melissa A. Knox, Anirban Basu, Tom Lindman, Lina Pinero Walkinshaw, Jessica C. Jones-Smith; Universal Free School Meals Policy and Childhood Obesity. Pediatrics April 2024; 153 (4): e2023063749. 10.1542/peds.2023-063749