Erntesituation auf einer Wiese mit Apfelbäumen und reifen Äpfeln.
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Lokal essen ohne Grenzen

Quelle: pixabay.com © lumix2004

Wie ein regionaler Einkauf in der Außer-Haus-Verpflegung unter Beachtung des öffentlichen Auftragwesens gelingen kann, war Thema einer Online-Veranstaltung im Rahmen des interregionalen Projektes AROMA. Schulverpflegung wurde dabei ausdrücklich mitgedacht.

Mit den Herausforderungen einer regionalen Außer-Haus-Verpflegung beschäftigt sich das Projekt INTERREG-AROMA. Das durch den EFRE-Fonds der europäischen Union geförderte Projekt hat u.a. zum Ziel, die Versorgung öffentlicher Gemeinschaftsverpflegung in der Großregion Deutschland, Frankreich, Luxembourg und Belgien mit lokal produzierten und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu verbessern. Dafür sollen relevante Akteure miteinander vernetzt werden. Auch Schulen gehören zur Zielgruppe. Das Projekt wird von einem Konsortium verschiedener Partner aus allen vier Ländern durchgeführt. In Deutschland wird das Projekt vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) an der Hochschule Trier begleitet.

Schulverpflegung in einer Großregion

In verschiedenen Erhebungen hat das Projekt das regionale Landwirtschaftsangebot z. B. von Gemüse, Obst, Getreide, Milchprodukten oder Fleisch ermittelt und dies der Lebensmittelnachfrage der Gemeinschaftsverpflegung in der Großregion gegenübergestellt. In diese Nachfrage wurde u.a. die Schulverpflegung an Schulen der zur Großregion gehörenden Gebiete aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Wallonien, Luxembourg und Lothringen einbezogen.

Europäische Rechtsgrundlagen der öffentlichen Auftragsvergabe

Auf einer Online-Veranstaltung am 29. März 2021 konnten sich Interessierte aus dem Lebensmittelhandwerk der Großregion mit Akteuren der Außer-Haus-Verpflegung zum Thema nachhaltige Lebensmittel und der Einführung von lokalen Produkten vernetzen. Ein besonderer Aspekt lag dabei auf der Frage, wie ein regionaler und grenzüberschreitender Einkauf unter Berücksichtigung europäischer Rechtsgrundlagen bzw. unterschiedlicher vergaberechtlicher Vorschriften der an der Großregion beteiligten Länder gelingen kann. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz gehörte zum Kreis der referierenden Fachleute.

Schulverpflegung ist wirkungsstarker Teil lokaler Wertschöpfungsketten

Das NQZ begrüßt, dass mit der Einbeziehung von Schulen als mitgestaltende Akteure eines nachhaltigeren Ernährungssystems ein wichtiges Signal gesendet wird. In dem geschilderten Projekt wird die Bedeutung von Schulverpflegung als ein wirkungsstarker Teil von lokalen Wertschöpfungsketten deutlich. Wie sich Regionalität als Faktor für mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung unterbringen lässt, ist daher auch ein Aspekt der in diesem Jahr erneut aufgelegten Web-Seminar-Reihe des NQZ zum Beschaffungsmanagement in der Schulverpflegung.

Über das Projekt INTERREG-AROMA:

Das Projekt INTERREG-AROMA (Approvisionnement Régional Organisé pour une Meilleure Alimentation – Organisation der regionalen Lebensmittelversorgung für eine bessere Ernährung) zielt darauf ab, die Versorgung der Außer-Haus-Verpflegung mit lokalen und hochwertigen Lebensmitteln aus der Großregion Deutschland, Frankreich, Luxembourg und Belgien zu verbessern. Dazu werden relevante Akteure im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung in der Großregion auf grenzüberschreitender Ebene vernetzt, um den Zugang zu qualitativ hochwertigen Produkten für alle zu erleichtern. Damit soll eine gerechtere Verteilung des Mehrwerts in der gesamten Wertschöpfungskette erreicht werden.

Quellen und weitere Informationen