Die neuen Coverfotos der DGE-Qualitätsstandards Kita und Schule
News

Neue DGE-Qualitätsstandards

Quelle: DGE

Die neuen DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen denken Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit als Einheit.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) präsentierte gemeinsam mit Bundesernährungsministerin Julia Klöckner am 30.11.2020 im Rahmen eines Fachsymposiums die aktualisierten Auflagen der DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen. In Zusammenarbeit mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis, Vertreter*innen aus den Länderministerien, dem nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) und den Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung hat die DGE die Qualitätsstandards grundlegend überarbeitet. Neben neuen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen haben die Experten vor allem die wachsende Bedeutung einer nachhaltigen Verpflegung berücksichtigt.

Hohe Bedeutung der Verpflegung in Kitas und Schulen

Eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung, die Kindern und Jugendlichen aus allen Teilen unserer Gesellschaft gleichermaßen zugänglich ist, ist von großer Bedeutung. Daher spielt die Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen eine wichtige Rolle. Denn das, was Kinder täglich essen und trinken, ist für ihr Ernährungsverhalten im Erwachsenenalter prägend. Das gilt ebenso für Kinder und Jugendliche in Kita und Schulen. Sie sind zentrale Orte für Prävention und Gesundheitsförderung, da hier viele junge Menschen erreicht werden und von einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Schulverpflegung profitieren. In beiden Settings ist eine ansprechende Essatmosphäre entscheidend. Sie fördert soziale Bindungen und den Zusammenhalt und sorgt so für mehr psychisches Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

„Eine ausgewogene Ernährung ist ein entscheidender Baustein für ein gesundes Leben. Das gilt für alle Altersgruppen, besonders aber für Kinder und Jugendliche. Denn Krankheiten, die mit der Ernährung zusammenhängen - wie etwa starkes Übergewicht - setzen sich oft bis ins Erwachsenenalter fort. Ich setze mich dafür ein, dass die DGE-Qualitätsstandards bundesweit umgesetzt werden. Von den Ländern erwarte ich, dass sie die Standards in Kitas und Schulen jetzt auch überall verpflichtend anwenden. Das ist eine Investition in die Gesundheit unserer Kinder, hier darf es keine Ausreden mehr geben.“
Julia Klöckner, Bundesernährungsministerin

Was ist neu?

Nicht nur optisch modernisiert präsentieren sich die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen in ihrer 6. Auflage. Mit strukturellen und inhaltlichen Änderungen wird die Umsetzung erleichtert:
 

  • Neue Titel: „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas“ und „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen“
  • Überarbeitete Kriterien zur Gestaltung der Verpflegung: Wie bisher bilden diese Kriterien das Kernstück der DGE-Qualitätsstandards. Jetzt sind sie übersichtlich entlang der Prozesskette der Verpflegung aufgeführt: von der Planung, über den Einkauf, die Zubereitung und Ausgabe bis hin zur Entsorgung und Reinigung. Neu aufgenommen wurden Kriterien für Frühstück und Zwischenmahlzeit in Kitas sowie für Frühstück und Zwischenverpflegung in Schulen, außerdem Kriterien für eine ovo-lacto-vegetarische Kostform für die jeweiligen Settings. 
  • Aspekte einer nachhaltigen Verpflegung: Da die Gemeinschaftsverpflegung nicht nur eine Stellschraube für die Förderung von Gesundheit ist, sondern auch zahlreiche Ansatzpunkte für nachhaltigeres Handeln bietet, sind diese Aspekte jetzt verstärkt in die DGE-Qualitätsstandards integriert.
  • Neues Kapitel zum Thema Qualitätsentwicklung: Dieses Kapitel beschreibt praxisnah, wie die DGE-Qualitätsstandards den Weg zu mehr Qualität in der Verpflegung in Kitas und Schulen unterstützen. Die in den vorherigen Auflagen bereits enthaltenen Informationen sind zusammengefasst und aktualisiert, so dass  die DGE-Qualitätsstandards in ein eigenes Qualitätsmanagement integriert werden können.
  • Neues Kapitel mit Hintergrundinformationen: Zur nachhaltigen Verpflegung, zur optimalen Lebensmittelauswahl sowie zur Herleitung der lebensmittelbezogenen Kriterien.
  • Hinweise auf „weiterführende Informationen“: Sie ermöglichen es, dass interessierte Leser*innen ausgewählte Themen vertiefen und zusätzliche Literatur oder Umsetzungshilfen finden.

Mehr Informationen zum DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas sowie zur Kitaverpflegung finden Interessierte auf der Internetseite www.fitkid-aktion.de

Mehr Informationen zum DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen sowie zur Schulverpflegung bietet die Internetseite www.schuleplusessen.de

Die Vernetzungsstellen Kitaverpflegung und die Vernetzungsstellen Schulverpflegung unterstützen in den Bundesländern aktiv die Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in Kitas und Schulen.

Das NQZ bietet zahlreiche Arbeitshilfen rund um die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen.

Zum Hintergrund

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) bereits 2009 beauftragt, Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen zu erarbeiten. Als Teil von IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung unterstützen die DGE-Qualitätsstandards inzwischen mehr als zehn Jahre Verpflegungsverantwortliche dabei, ein bedarfs- und bedürfnisgerechtes Speise- und Getränkeangebot zu gestalten. Die DGE-Qualitätsstandards richten sich an alle Personen, die in ihrem jeweiligen Bereich Verantwortung für die Verpflegung übernehmen. Dazu zählen neben Küchenleitung und -team, Caterer und Pächter*innen auch die Kita-, Schul- und Maßnahmenträger in der Verwaltung, Kita- und Schulleitung sowie das pädagogische Personal. Basierend auf der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage beschreibt der DGE-Qualitätsstandard die Kriterien für eine optimale, gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung. Jede Kita oder Schule kann in eigenem Tempo, Schritt für Schritt, den Qualitätsstandard umsetzen. Dabei bedeutet jede Verbesserung der Verpflegungsqualität eine gesündere und nachhaltigere Ernährung für Kinder und Jugendliche.