2 Köche in einer Besprechung

KiTa Bremen: Trägerweites Verpflegungskonzept im Eigenbetrieb

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In Bremen gehören alle städtischen Kindertageseinrichtungen zum Eigenbetrieb der Stadtgemeinde. Ein Verpflegungskonzept beschreibt zentrale Qualitätsmerkmale der Essensversorgung, mit der eine enge Verknüpfung zur Ernährungsbildung möglich ist.



Im Jahr 2004 hat die Stadtgemeinde Bremen den Eigenbetrieb KiTa Bremen gegründet. Mittlerweile gehören 89 Kindertageseinrichtungen und Familienzentren mit mehr als 9.000 betreuten Kindern dem Träger an. Mit einem Verpflegungskonzept beschreibt KiTa Bremen zentrale Qualitätsmerkmale der Essensversorgung. „Wir haben viele Standorte und Quartiere mit besonderen Herausforderungen. Unser Ziel war es, alle Kinder an eine gesunde und gute Ernährung heranzuführen“, erklärt Petra Zschüntzsch, pädagogische Leiterin und stellvertretende Geschäftsführerin die Motivation zum damaligen Prozess. Das Verpflegungskonzept ist in Zusammenarbeit mit dem BIPS – Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie Bremen entstanden. Die Ernährungsempfehlungen orientieren sich am Konzept der Optimierten Mischkost.

Zubereitungsküchen sind Standard

In nahezu allen städtischen Einrichtungen gehört es zum Standard, Mittagessen vor Ort zuzubereiten. Fast alle Kitas verfügen dafür über entsprechendes Küchenequipment. Für die Zubereitung ist fachkompetentes hauswirtschaftliches Personal zuständig, das beim Träger angestellt ist. Durch zusätzliche Gelder ist es seit 2022 möglich, auch Frühstück anzubieten, welches vor Ort mindestens einmal pro Woche, an vielen Standorten an 5 Tagen in der Woche, hergestellt wird.

„Kinder erleben, wie das Essen hergestellt wird, und dass es mittags aus der Küche lecker riecht. Die Hauswirtschaftskräfte sind sichtbar und mit den Kindern im Kontakt. Sie bekommen eine ehrliche Rückmeldung, mit der die Kinder auf ihr Mittagessen Einfluss nehmen können.“
Petra Zschüntzsch, KiTa Bremen

Grundlegende Qualität mit größtmöglichem Einfluss

Die trägerweiten Verpflegungsstandards schaffen eine grundlegende Qualität des Essens, die für alle Einrichtungen gilt. „Damit können wir flexibler auf die Bedarfe der Einrichtungen reagieren. Der wichtigste Vorteil ist für uns, dass wir Pädagogik und Hauswirtschaft miteinander verknüpfen können und auf Ernährungsbildung einen großen Einfluss haben“, so Petra Zschüntzsch. „Auch für die Kitas ist das Entlastung, indem wir fachkompetentes Personal in den Küchen anstellen.“ KiTa Bremen bildet im Rahmen einer Verbundausbildung in den Küchen auch aus, so dass ungelernte Küchenkräfte einen Einstieg in eine fundierte Ausbildung erhalten können.

Qualitätsstandards und Nachhaltigkeit

Mit dem Aktionsplan 2025 der Stadtgemeinde Bremen soll stufenweise der Bio-Anteil in der Verpflegung in allen Gemeinschaftseinrichtungen bis zum Jahr 2025 auf 100 % gesteigert werden. Im Verpflegungskonzept von KiTa Bremen sind 10 % Bio der Mindeststandard, bereits jetzt setzt der Träger einen höheren Bio-Anteil um. Etwa ein Viertel der Einrichtungen hat derzeit schon einen Bio-Anteil zwischen 50 und über 80 %. „Wir haben in einem Projekt mit fünf Einrichtungen erprobt, 100 % Bio umzusetzen. Wir wollten prüfen, inwieweit Bio-Lebensmittel ausreichend zur Verfügung stehen und welche weiteren finanziellen und personellen Ressourcen für eine komplette Umstellung auf Bio notwendig sind. Wichtig ist uns vor allem, dass Bio-Lebensmittel regional und saisonal zur Verfügung stehen. Im Ergebnis wurde deutlich, dass 100 % Bio nicht kostenneutral umgesetzt werden kann und zusätzliches Personal erforderlich ist, um die frischen Lebensmittel fachgerecht zuzubereiten.“ Mit der Orientierung an der Bremer Checkliste des BIPS-Institutes setzt KiTa Bremen ein weitestgehend pflanzenbasiertes Mahlzeitenangebot um.

Kontakt und weitere Informationen

Petra Zschüntzsch
Stv. Geschäftsführung, Pädagogische Leitung, Abteilungsleitung 2 - Kinder- und Familienzentren
KiTa Bremen Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen
office@kita.bremen.de