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Ernährungsreport 2023: Trend zu pflanzenbetonter Ernährung

Quelle: Alexander Raths - fotolia.com

Immer mehr Menschen wollen sich gesund und nachhaltig ernähren. Das zeigt der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.


Seit 2016 lässt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Menschen ab 14 Jahren in Deutschland befragen, was ihnen beim Einkaufen wichtig ist und wie sie essen. Der Ernährungsreport gibt so einen Überblick über Essgewohnheiten und zeigt Trends beim Einkaufen und Kochen. Die Ergebnisse 2023 machen deutlich, dass viele Menschen sich gesund und nachhaltig ernähren wollen.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • Immer weniger Befragte essen täglich Fleisch- und Wurstwaren. Knapp die Hälfte der Befragten (46 %) schränkt den Fleischkonsum bewusst ein. 2015 gab noch jeder Dritte (34 %) an, täglich Fleisch zu essen, aktuell ist es nur noch jeder Fünfte (20 %). 8 % sind nach eigenen Angaben Vegetarier*in, 2 % geben an, sich vegan zu ernähren.
  • Gleichzeitig nimmt der Anteil der Personen zu, die jeden Tag vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten verzehren. 53 % der Befragten hat diese Produkte schon mindestens einmal gekauft. Jüngere sind hier aufgeschlossener. Nur 19 % der 14- bis 29-Jährigen haben noch nie vegetarische oder vegane Alternativen gekauft, bei den über 60-Jährigen sind es 65 %.
  • 77 % der Befragten halten es aus Gründen des Klimaschutzes für wichtig, weniger Fleisch zu essen.
  • Hochverarbeitete Lebensmittel: 82 % befürworten, wenn in Fertiglebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird, auch wenn das Produkt dann weniger süß schmeckt.

Außer-Haus-Verpflegung:

  • Durchschnittlich nutzen 22 % der Menschen mindestens einmal im Monat das Angebot einer Kantine. Es zeigen sich Unterscheide nach Altersgruppen, vorwiegend Jüngere essen dort mindestens einmal wöchentlich (14–29 Jahre: 28 %, 30–44 Jahre: 21 %).
  • 51 % der Befragten denken, dass in Restaurants und Kantinen zu wenige Gerichte mit oder aus Bio-Lebensmitteln angeboten werden.
  • Neben dem Geschmack (98 %) achten die Befragten vor allem auf die Herkunft, Regionalität und Saisonalität (66 %) sowie den Preis (62 %).
  • Mehr als die Hälfte (58 %) derer, die sich nicht vegan oder vegetarisch ernähren, wollen bei Fleischgerichten auch beim Essen außer Haus wissen, wie das Tier gehalten wurde.
  • Bei den unter 30-Jährigen legen 89 % Wert darauf, Essensreste mitnehmen zu können (66 % bei den über 60-Jährigen). Für 61 % der 14- bis 29-Jährigen sind zudem flexible Portionsgrößen mit Preisanpassung wichtig (78 % der über 60-Jährigen).
  • Insgesamt wünschen sich 52 % der Befragten das kostenlose Angebot von Leitungswasser als Getränk.
„Für immer mehr Menschen ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig: Sie wollen wissen, welche Zutaten im Essen stecken und dass es umwelt- und klimaschonend hergestellt wird. Dazu passt, dass Fleisch seltener auf die Teller kommt, und zwar nicht nur bei Jüngeren.“
Bundesernährungsminister Cem Özdemir

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Quellen

  • Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Nr. 124/2023 vom 13. Oktober 2023: Bundesminister Özdemir stellt Ernährungsreport 2023 vor
  • Ernährungsreport 2023