Mädchen in einer Blumenwiese.
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Wie eine Nachhaltigkeitsforscherin auf die Kita- und Schulverpflegung in Deutschland blickt

Quelle: pixabay © Yohoprashant

Für die Interviewreihe mit Expert*innen kam das NQZ diesmal mit Prof. Dr. Melanie Eva-Maria Speck ins Gespräch. Die Nachhaltigkeitsforscherin ist Professorin für Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb an der Hochschule Osnabrück.

In der NQZ-Rubrik „Im Gespräch mit Akteuren“ kommt Prof. Dr. Melanie Eva-Maria Speck von der Hochschule Osnabrück zu Wort. Die Wissenschaftlerin ist außerdem Senior Researcher am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Als Mitglied im Expertenkreis des NQZ begleitet sie die Netzwerkarbeit des NQZ zur Kita- und Schulverpflegung auf Bundesebene.

Aus dieser Expertinnen-Sicht beurteilt die Nachhaltigkeitsforscherin die Situation der Kita- und Schulverpflegung in Deutschland. Zwar seien schon viele positive Veränderungen auf den Weg gebracht worden, u.a. durch die Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen. Doch wünscht sich die Wissenschaftlerin vor allem eine konkrete Zielsetzung, die auf ein attraktives und schmackhaftes vegetarisches Speisenangebot ausgerichtet ist. Welche Hebel für ein nachhaltiges Speisenangebot aus ihrer Sicht das größte Potenzial haben, beschreibt sie so:

„Der zentrale Ansatz für mehr Nachhaltigkeit ist das Fleischangebot. Als Mindeststandard muss der DGE-Qualitätsstandard gelten mit dem Angebot von einer Fleischmahlzeit pro Woche. Als Forscherin würde ich sagen, die Verpflegung kann auch komplett vegetarisch sein, weil die Kinder zuhause ja noch Fleisch essen könnten, wenn dies von den Erziehungsberechtigten gewünscht ist. Das ist eben die Chance der Gemeinschaftsverpflegung: Wir können und wollen Privathaushalte nicht reglementieren, aber in Kita und Schule ist das etwas anderes, denn da richten wir den Blick auf das Gemeinwohl. Ein attraktives pflanzenbasiertes Angebot hat daher das größte Potenzial für mehr Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung.“
Prof. Dr. Melanie Eva-Maria Speck, Hochschule Osnabrück

Im Interview beantwortet die Expertin unter anderem die Frage, wie die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit in der Kita- und Schulverpflegung beeinflusst haben. Sie bezieht darüber hinaus Stellung, welche strukturellen Änderungen sie für notwendig erachtet, damit Kita- und Schulmahlzeiten nachhaltiger werden. Anfängliche Mehrkosten für mehr Nachhaltigkeit ließen sich mittelfristig wieder ausgleichen, so die Wissenschaftlerin.

Das vollständige Interview ist hier veröffentlicht. Zur kompletten Interviewreihe geht es hier entlang.

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