Ein Kinder-Farbenpalette, eine Kinderhand mit Pinsel in der Hand und ein bemaltes Blatt Papier. Ein Kind sitzt am Tisch und malt.
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Mehr Plätze und verbesserte Qualität in Kitas sind bis 2030 möglich

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Der aktuelle Fachkräfte-Radar der Bertelsmann Stiftung prognostiziert in mehreren Szenarien bis 2025 und 2030 die Entwicklung des Fachkräftebedarfs und -angebots in Kitas. Im Fokus steht die Frage, ob ein bedarfsgerechter Zugang zu Kitas sowie eine bessere Personalausstattung realisiert werden können.

In den westdeutschen Bundesländern fehlen rund 385.900 Kita-Plätze, um den Betreuungsbedarf der Eltern zu erfüllen. In Ostdeutschland gibt es rund 44.700 Plätze zu wenig. Das geht aus Berechnungen des "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung hervor, deren Daten unter anderem die Basis für den jetzt vorgelegten „Fachkräfteradar Kita und Grundschule 2023“ sind.

Zwar hat es in den zurückliegenden Jahren erkennbare Fortschritte beim Ausbau von Kita-Angeboten gegeben, doch ist zugleich der Bedarf kontinuierlich gestiegen. Immer mehr Eltern wünschen sich eine Betreuung, insbesondere für ihre jüngeren Kinder. Derzeit gibt es jedoch nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder, um den Rechtsanspruch auf eine Kindertagesbetreuung zu erfüllen, wenn Eltern diese wünschen. Zudem ist die Qualität der Betreuung in den Bundesländern und auch innerhalb einzelner Länder unterschiedlich, konstatieren die Fachleute.

Inwieweit in dieser Hinsicht der aktuelle Mangel an Fachkräften in den Sozial- und Erziehungsberufen kurz- wie auch langfristig ein Hindernis darstellt, hat die Bertelsmann Stiftung sowohl für Deutschland gesamt als auch pro Bundesland datenbasiert und mithilfe von Prognosetools in verschiedenen Szenarien untersucht.

Chance auf spürbare Verbesserungen bis 2030 besteht

Ein zentrales Ergebnis lautet, dass bis 2030 in Ostdeutschland und auch in den meisten westdeutschen Bundesländern die aktuellen Elternbedarfe erfüllt werden könnten. Ebenfalls könnte die zum Teil günstige Personalausstattung gehalten oder auf das mittlere Westniveau verbessert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass in Ostdeutschland neben der Erfüllung der Platzbedarfe eine kindgerechte Personalausstattung nach wissenschaftlichen Empfehlungen zu erreichen wäre.

Notwendiger Mix aus langfristig und kurzfristig wirkenden Maßnahmen

Zwar bestehe die Chance auf spürbare Verbesserungen bis 2030, doch dafür müssten jetzt die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden, so die Bertelsmann Stiftung. Um die aktuelle Situation abzufedern, seien weitere Maßnahmen nötig. So müssten die ostdeutschen Länder rechtliche Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Kitas mehr Personal beschäftigen können. Für westdeutsche Länder gelte es, den Platzausbau voranzutreiben. Gleichzeitig braucht es in allen Bundesländern langfristige Strategien für die Gewinnung und Qualifizierung von neuen Fachkräften sowie attraktive Beschäftigungsbedingungen, damit das Personal im Berufsfeld bleibt. Dafür ist eine abgestimmte und verbindliche Kooperation von Bund, Ländern, Kommunen und Trägern nötig.

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