Auf einem Holzbrettchen liegt ein Burger mit Pommes frites.
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Verpflegungsangebot in und um Schulen beeinflusst Risiko für Adipositas signifikant

Quelle: pixabay © busracamm

Verpflegungsangebote in Schulen und in direkter Umgebung haben erheblichen Einfluss auf die Höhe des Body Mass Index von Schüler*innen. Hingegen senken gesundheitsförderliche schulische Verpflegungsangebote das Risiko für Adipositas signifikant.

Ein systematischer Review und eine Meta-Analyse von Wissenschaftler*innen der Universtität Brasilia in Brasilien hat den Zusammenhang zwischen der Ernährungsumgebung in und von Schulen und dem Gewichtsstatus von Jugendlichen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verkauf von Lebensmitteln und Speisen in Schulen oder in ihrer direkten Nähe mit einem hohen Body Mass Index (BMI) assoziiert war und das Risiko für Adipositas signifikant erhöht. Die Verfügbarkeit gesundheitsförderlicher Speisen in Schulen hat dagegen das Risiko für Adipositas signifikant gesenkt. Die Meta-Analyse zeigte keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Schulverpflegungsrichtlinien oder Schulverpflegungsprogrammen und Adipositas.

Schulischer Konsum beeinflusst Ernährungsverhalten

Nach Auffassung der Wissenschaftler*innen unterstreicht diese Meta-Analyse die Wichtigkeit der Ernährungsumgebung in Schulen und die dortige Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Lebensmittel und Speisen. Die Studie hätte gezeigt, dass die Verfügbarkeit ungesunder Lebensmittel und Getränke in Schulen mit ungünstigem Ernährungsverhalten bei Jugendlichen zusammenhängt. Gerade das Angebot von hochverarbeiteten Lebensmitteln, Süßigkeiten, Soft Drinks und salzigen Snacks in Schulkantinen beeinflusse den Gewichtsstatus von Jugendlichen negativ. Dagegen seien das Angebot von Obst und Gemüse als Snack, Frühstücksangebote bzw. Schulverpflegungsprogramme insgesamt wichtig für Prävention und Gesundheitsförderung.

Schulverpflegungsrichtlinien dennoch wirksam

Obwohl die Meta-Analyse keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Schulverpflegungsrichtlinien, Schulverpflegungsprogrammen und dem Ernährungsstatus von Jugendlichen gezeigt hätte, müsse ihre Bedeutung dennoch deutlich unterstrichen werden. Studien (außerhalb dieser Meta-Analyse) zu Richtlinien oder Programmen in Ländern wie Brasilien, Schweden, USA oder Großbritannien würden zeigen, dass sich die Qualität von Schulmahlzeiten verbessere und sich das Ernährungsverhalten von Jugendlichen positiv verändere, weil sie mehr gesundheitsförderliche Speisen verzehrten. Deshalb sei ein durch staatliche Programme geförderter und verbesserter Zugang zu gesunder Ernährung in Schulen eine wichtige Strategie, um den Ernährungsstatus von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Zum Hintergrund der Meta-Analyse

Zu einem möglichen Bezug zwischen der Ernährungsumgebung und dem Gewichtsstatus von Jugendlichen identifizierten die Wissenschaftler*innen mehr als 9.300 Publikationen. Aus diesen wählten sie für den Review nach einem Kriterienkatalog relevante schulbasierte Beobachtungsstudien aus, deren Stichproben überwiegend aus Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren bestanden. Zwanzig Studien entsprachen diesen Kriterien und wurden in die Meta-Analyse einbezogen. Die Mehrheit der einbezogenen Studien wurde in den USA durchgeführt, gefolgt von Süd-Amerika, Asien, Europa und Kanada.

Quellen und weiterführende Informationen